Internetabbrüche im Home-Office

Probleme im Zusammenhang mit der Internetverbindung

  • Bild und Ton haken bei Videokonferenzen mit Kollegen?
  • Internetseiten bauen sich langsam / gar nicht auf?
  • Dieser Dino signalisiert in Google Chrome eine fehlende Internetverbindung?

Ist die Internetverbindung (Telekom, Vodafone, Kabel-Deutschland o.ä.) schuld?

Kurze Antwort: In fast allen Fällen ist nicht die Internetverbindung schuld.

Wo liegt das Problem bei meiner schlechten Verbindung?

Das Internet kommt in Deutschland über die Telefonleitung (Telekom, 1&1) oder über das koaxiale Fernsehkabel (Vodafone, Kabel-Deutschland, Tele Columbus). Im Haus oder der Wohnung wird an einer Telefondose der Router bzw. an einer Multimediadose das Kabelmodem angeschlossen. Von da aus geht es meist über WLAN weiter.

Da sich die Probleme mit dem Internet nicht am oberen Ende der Anschlussleistung, sondern am unteren Ende bewegen, ist die Anschlussart für die weitere Erklärung unerheblich.

Ebenfalls unerheblich ist die Geschwindigkeit des abgeschlossenen Tarifs. Ob 16 mBit/s, 32 mBit/s, 100 oder 200 mBit/s ist für die meisten Nutzer in Wirklichkeit egal. Die durchschnittliche Geschwindigkeit in Deutschland lag 2021 einer Messung nach bei über 130mBit/s im Download und 33mBit/s im Upload [1], also eine Geschwindigkeit mit ausreichend Reserven.

Eine Videokonferenz benötigt maximal 4mBit/s.
Das Argument vieler Kundenberater für Glasfaser- oder konventionelle Anschlüsse sind ruckelfreie Konferenzen und Videostreams ohne Nachladen. Aber sind 500mBit/s für Microsoft Teams und parallelem Netflix-Stream wirklich nötig?
Microsoft Teams benötigt maximal 4mBit/s für die Übertragung von Video, Ton und geteiltem Bildschirm [2]. Ein Netflix-Stream in HD (1080p) benötigt 5mBit/s [3].

Beim heimischen Tarif mit 32mBit/s stellen zwei Streams und zwei Eltern im Home-Office kein Problem dar. Wir kommen auf etwa 10mBit/s + 8mBit/s = ~18mBit/s.

Das Geheimnis einer Verbindung die Spaß macht.
In meiner 20 jährigen Tätigkeit war das Problem niemals die gelieferte Geschwindigkeit des Internetanbieters. Diese hat früher gestimmt, als 16mBit/s Standard waren und sie stimmt heute auch noch bei Geschwindigkeiten von 200mBit/s [4]. Die seit Jahren eingesetzten Technologien VDSL2-Vectoring und DOCSIS 3.1 liefern Geschwindigkeiten bis 1GBit/s, so dass Bandbreiten von 200mBit/s tatsächlich in Gänze ankommen.

Es ist das WLAN!
Sie haben es geahnt. In praktisch allen Fällen ist tatsächlich das WLAN das Problem. Die Reichweite wird von vielen Kunden einfach maßlos überschätzt. Hier übliche Problemfälle:

  • FritzBox liegt im Keller bei der Anschlussdose. Am Treppenaufgang noch zähes Surfen möglich. In den anderen Räumen kaum und nur nach mehreren Versuchen. Geschwindigkeit zum Router unzureichend. Kunden sind teilweise extrem leidensfähig. Meistens kennen sie es gar nicht anders und haben sich arrangiert.
  • Router liegt im Erdgeschoss. Im ersten OG ist ein Repeater (Signalverstärker). Geschwindigkeit zwischen Router und Repeater unzureichend, der Abstand zu groß. Besonders irreführend: Die Signalqualität am Kundenhandy ist „hervorragend“, da zwischen Handy und Repeater gemessen wird.
  • FritzBox liegt im Keller bei der Anschlussdose. Der Kunde weiß um Reichweitenproblem und hat schon einiges probiert. Hat sich Devolo WLAN Sets für die Steckdose gekauft. Der Kunde hat Fehler bei der Einrichtung gemacht und jetzt mehrere WLAN Namen im Haus. FritzBox Keller, Devolo EG, Devolo OG, Devolo Garten. Die Handys wechseln häufig zwischen den WLANs, die Verbindung unterbricht immer wieder.

Aus den Gesprächen mit Kunden zeigen sich immer wieder Missverständnisse an die Erwartungen der Verbindungen. Internet / WLAN ist im Haus eine Infrastruktur wie Strom und Wasser. Mindestens so häufig im Gebrauch und darum genauso robust zu konstruieren. Aus meiner Erfahrung sind häufige Missverändnisse:

  • Das schnurlose DECT Telefon funktioniert auch noch in der letzten Ecke des Gartens (über 100m). So soll es auch mit dem Wifi sein.
  • Ein Router und maximal ein Repeater müssten reichen. Auf der aktuellen 1&1 Produktseite steht es doch auch so:

Leider sind diese Erwartungen überzogen. Das WLAN eines Hauses will durchdacht und meist auch mit Aufwand aufgebaut werden. Nur so wird eine gute Signalqualität erreicht und Internetseiten, Streams und Videokonferenzen dauerhaft und beim ersten Versuch vom Router zum Gerät geleitet.

Wie kann ich dieses robuste Internet haben, von dem sie sprechen? Melden Sie sich unter: 01522 – 587 65 10.

Ein abschließender Tipp für alle „ich laufe mit dem Laptop durchs Haus und lasse immer wieder einen Speedtest laufen“. Dieser Schritt kommt erst ganz zum Schluss.

Quellen:
[1] Vergleich Verivox
[2] Prepare your organization’s network for Microsoft Teams
[3] Empfehlungen zur Internetgeschwindigkeit
[4] Meine Dienstleistung wurde immer im urbanen Raum erbraucht. Ich will nicht ausschließen, dass im ländlichen Raum Geschwindigkeiten deutlich unterhalb der gebuchten Leistung das Problem darstellen können.